Alte Stromer im Unruhestand

Gastauthor: Siegfried Wagner
Im Berliner Untergrund wird die 380 kV-Kabeldiagonale von der Rudolf-Wissel-Brück bis hin zum Potsdamer Platz neu errichtet. Ein technisch höchst anspruchsvolles Millionen-Bauwerk des Übertragungsnetzbetreibers 50Hertz für das Rückgrat der Stromversorgung der Hauptstadt mit einer interessanten Geschichte. Wer zur Historie der Energiewirtschaft etwas erfahren will, kann sich auch auf der Internetseite des Seniorenclubs Alte Stromer umsehen. Da sind eine ganze Reihe lesenswerter Beiträge zur Geschichte der Energieversorgung in Berlin und darüber hinaus zu finden. Unter anderem von Harald Radtke. So erinnert der langjährige Planer bei 50Hertz an den Anschluss Westberlins an das Netz der Vereinigten Energiewerke AG über die 380 kV-Leitung Wolmirstedt-Teufelsbruch und damit das Ende Westberlins als Strominsel vor nunmehr 30 Jahren.
Nur eine Facette des Lebens unter dem Dach des Seniorenclubs Alte Stromer mit seinen heute mehr als 300 Frauen und Männern. Sie alle haben ihr Berufsleben in den verschiedensten Bereichen der Energiewirtschaft verbracht. Wie andere Clubs im Osten der Republik reichen die Wurzeln zurück bis Anfang der 1990er Jahre. Tausende wurden in jenem erste Jahrzehnt nach der Deutschen Einheit teilweise mit gerade Anfang 50 in die als Vorruhestand abgefederte Arbeitslosigkeit geschickt. Gerade die Arbeitnehmervertretungen waren es, die mit den Unternehmensleitungen rangen, den Ehemaligen einen Rahmen zu ermöglichen, innerhalb dessen deren Lebenserfahrungen noch gebraucht werden. Relativ schnell bekannten sich dann auch die Unternehmen zu dieser Aufgabe. Auf dieser Grundlage wird der 1992 gegründete Seniorenclub Alte Stromer von 50Hertz, der LEAG und der Betriebsortsgruppe frequenz der IG BCE unterstützt und ist Mitglied des Seniorenverbandes Bergbau und Energie.

„Wir möchte allen, die aus einem Unternehmen der Vattenfall Gruppe in Berlin sowie der 50Hertz Transmission ausgeschieden sind, eine Plattform bieten, um Kontakte zu pflegen, sich gegenseitig zu unterstützen, die Verbindung zu den Unternehmen zu erhalten und Traditionspflege zu betreiben“, sagt Clubvorsitzender Thomas Vick.
Im Club gibt es einen jährlichen Veranstaltungskalender und die Arbeitsgruppen ComputerClub, Wandern, Radwandern, Kegeln/Bowling, Skat und Montagsmaler. Wobei die Frauen ihre Arbeiten auch öffentlich zeigen. So jüngst bei einer Vernissage in den Räumen des Seniorenclubs Alte Stromer in Berlin-Friedrichsfelde, Rhinstraße 60.